Kernpunkte:
- Die FDIC erlaubt US-Banken künftig den Umgang mit Krypto-Assets und tokenisierten Einlagen ohne vorherige Genehmigung.
- Die neue Regelung soll regulatorische Hürden abbauen und Banken den Einstieg in den Kryptomarkt erleichtern.
- Der Senat untersucht weiterhin, ob Banken in der Vergangenheit von Regulierungsbehörden gezwungen wurden, Krypto-Firmen zu meiden.
FDIC gibt grünes Licht für Krypto-Integration in Banken
Die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) überarbeitet ihre Richtlinien und erlaubt US-Banken künftig, Krypto-Assets zu verwalten und tokenisierte Einlagen anzubieten – ohne vorherige regulatorische Genehmigung. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Wandel in der US-Bankenpolitik und zeigt die wachsende Unterstützung für digitale Vermögenswerte unter der Trump-Administration.
Der amtierende FDIC-Vorsitzende Travis Hill bestätigte die geplanten Änderungen während einer Anhörung im US-Senat. Laut Hill überprüft die FDIC frühere Entscheidungen, die Banken von der Krypto-Integration abgehalten haben.
Regulatorische Hürden werden abgebaut
Die Entscheidung der FDIC ist Teil einer umfassenden Neubewertung früherer Richtlinien, die Banken davon abhielten, mit Kryptowährungen zu arbeiten. Viele Banken hatten mit Verzögerungen, übermäßigen Prüfungen und Widerstand von Regulierungsbehörden zu kämpfen, wenn sie in den Krypto-Sektor einsteigen wollten.
Hill erklärte vor dem Senat:
„Anträge dieser Banken wurden fast ausnahmslos mit Widerstand beantwortet – von wiederholten Anfragen nach zusätzlichen Informationen bis hin zu direkten Anweisungen von Aufsichtsbehörden, keine Krypto- oder Blockchain-Aktivitäten auszubauen.“
Zusätzlich veröffentlichte die FDIC interne Dokumente, die die Kommunikation zwischen Banken und Regulierungsbehörden zu Kryptowährungen aufzeigen. Diese Dokumente wurden im Rahmen einer gerichtlichen Anordnung offengelegt, nachdem Coinbase eine Klage gegen mangelnde Transparenz in der Krypto-Regulierung eingereicht hatte.
Senatsanhörung: Wurden Banken zur Ablehnung von Krypto-Firmen gedrängt?
Der Senatsausschuss für Banken untersuchte in einer Anhörung, ob US-Regulierungsbehörden Banken aktiv dazu gedrängt haben, Krypto-Firmen nicht mehr als Kunden zu akzeptieren. Nathan McCauley, CEO von Anchorage Digital, berichtete, dass viele Banken zwar an Kryptowährungen interessiert waren, sich aber aus Angst vor regulatorischen Problemen zurückzogen.
McCauley erklärte den Senatoren:
„Alle großen Banken wollten mit Krypto arbeiten, wurden aber durch das regulatorische Umfeld abgeschreckt.“
Selbst Senatorin Elizabeth Warren, bekannt für ihre kritische Haltung gegenüber Krypto, betonte, dass Banken legalen Unternehmen keine Dienstleistungen verweigern sollten. Sie erklärte:
„Ich glaube nicht, dass irgendjemand von unserem Bankensystem ausgeschlossen werden sollte.“
Die Untersuchung der Debanking-Praktiken geht weiter, mit einer weiteren Anhörung des House Financial Services Committee, die für den 11. Februar angesetzt ist.
US-Banken stehen vor einer neuen Krypto-Ära
Mit dem Abbau regulatorischer Hürden könnten Banken nun verstärkt in den Kryptosektor einsteigen. Brian Moynihan, CEO der Bank of America, deutete kürzlich an, dass Finanzinstitute Kryptowährungen stärker nutzen würden, wenn die Vorschriften klarer wären.
Moynihan sagte:
„Sobald die Regeln klar sind und es eine sichere Grundlage gibt, wird das Bankensystem massiv in den Krypto-Transaktionsbereich einsteigen.“
Ein zentraler Bestandteil der neuen FDIC-Richtlinien ist die Einführung von tokenisierten Einlagen. Diese digitalen Versionen von Fiat-Währungen, die von Banken abgesichert sind, könnten herkömmliche Zahlungssysteme modernisieren und schnellere, effizientere Transaktionen ermöglichen.
Die Zukunft des Krypto-Bankings in den USA
Durch die neue FDIC-Richtlinie wird es Banken ermöglicht, Krypto-Dienstleistungen anzubieten, ohne die regulatorischen Sicherheitsstandards zu vernachlässigen. Dieser Schritt passt zur allgemeinen Politik der Trump-Regierung, die Kryptowährungen gegenüber offener eingestellt ist und Vorschriften für digitale Vermögenswerte lockern möchte.
Ein weiterer wichtiger Meilenstein steht bevor: Am 11. Februar findet die Anhörung des House Financial Services Committee unter dem Titel „Das goldene Zeitalter digitaler Vermögenswerte: Ein Weg nach vorn“ statt. Dort werden Branchenexperten und Politiker darüber diskutieren, wie Banken sicher mit Kryptowährungen arbeiten können, während sie sich an bestehende Finanzvorschriften halten.
Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie tief US-Banken künftig in den Kryptomarkt eintreten – und welche neuen Möglichkeiten sich für Investoren und Unternehmen ergeben.