Kernaussagen:
- Makro-Sommer als Chance für Bitcoin: Wirtschaftliches Wachstum steigt, Inflation bleibt moderat, und die lockere Geldpolitik könnte den Krypto-Markt antreiben.
- Vergleich mit 2017: Ein schwächerer US-Dollar und mehr Liquidität könnten eine langfristige Bitcoin-Rallye ermöglichen, ähnlich wie vor sechs Jahren.
- Risiken bleiben bestehen: Trotz möglicher Kursanstiege sollten Anleger mit 20–30% Rücksetzern rechnen und sich auf Volatilität einstellen.
Makro-Analyse: Bitcoin steht vor einer vielversprechenden Phase
In einem Video mit dem Titel „The Macro Outlook for 2025: BIG Moves Ahead“ gibt Julien Bittel, Leiter der Makroanalyse bei Global Macro Investor (GMI), seine Einschätzung zur zukünftigen Wirtschafts- und Inflationsentwicklung.
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Er vergleicht den aktuellen Zyklus mit 2017 statt mit 2021 und sieht Bitcoin in einer vielversprechenden Position, falls sich die historische Korrelation mit dem ISM-Index und der globalen Liquidität erneut bewahrheitet.
Makro-Sommer: Günstige Bedingungen für Bitcoin
Bittel erklärt, dass sich die Weltwirtschaft im Jahr 2025 in einer sogenannten Makro-Sommer-Phase befinden könnte. Diese Phase ist durch steigendes Wachstum bei moderater Inflation gekennzeichnet – ein Umfeld, das Zentralbanken davon abhalten könnte, die Geldpolitik drastisch zu straffen.
Laut Bittel liefern mehrere Faktoren Hinweise darauf, dass der wirtschaftliche Zyklus weiterläuft:
- Globale Produktionsdaten zeigen eine Verbesserung.
- Immer mehr Länder bewegen sich in eine Wachstumsphase.
- Finanzielle Bedingungen werden insgesamt lockerer.
Während es kleinere Schwankungen und kurzfristige Abkühlungen geben könnte, glaubt Bittel nicht, dass dies den Beginn eines Makro-Herbstes (wirtschaftliche Abkühlung mit steigender Inflation) bedeutet. Stattdessen erwartet er, dass diese Hürden nur vorübergehend sind.
Ein wichtiges Signal ist der Rückgang der US-Anleiherenditen sowie die Schwäche des US-Dollars. Dies gibt Zentralbanken mehr Spielraum, die Wirtschaft mit zusätzlichen Maßnahmen zu unterstützen. Auch Chinas sinkende Anleiherenditen deuten darauf hin, dass Peking in der Lage sein könnte, weitere Liquidität in die Märkte zu pumpen, ohne eine Überhitzung zu riskieren – ähnlich wie es 2017 geschah.
Bitcoin und der ISM-Index: Ein bewährtes Muster?
Ein entscheidender Faktor für Bitcoins Preisentwicklung ist laut Bittel der Zusammenhang mit dem ISM-Index.
- In den Jahren 2013 und 2017, als der ISM-Index leicht über 50 Punkten lag, explodierte der Bitcoin-Kurs um ein Vielfaches.
- Im Gegensatz dazu stoppte das bullische Momentum im Jahr 2021, als der ISM und die globale Liquidität ihren Höhepunkt erreichten.
Aktuell sieht die Situation vielversprechend aus: Der ISM-Index steigt gerade erst über 50, was auf eine frühe Phase im Wirtschaftszyklus hindeutet – ein starkes Signal für Bitcoin.
Bittel betont zudem: Sollte sich der Dollar weiter abschwächen und die globale Liquidität zunehmen, könnte Bitcoin eher eine langfristige Aufwärtsbewegung wie 2017 erleben, statt eines schnellen und volatilen Anstiegs wie 2021. Zwar gibt er kein konkretes Kursziel vor, verweist aber darauf, dass Bitcoin im Jahr 2017 um das 23-Fache gestiegen ist. Er stellt jedoch klar:
„Ich sage nicht, dass Bitcoin wieder um 23x steigen wird, aber ein anhaltend starkes Wirtschaftswachstum war bisher immer ein Erfolgsfaktor für Krypto-Rallyes.“
Volatilität bleibt – Rücksetzer sind unvermeidlich
Trotz der optimistischen Aussichten warnt Bittel davor, dass Korrekturen von 20–30 % auch während einer Rallye völlig normal sind. Anleger sollten daher nicht erwarten, dass der Kurs „in einer geraden Linie“ steigt.
Wichtige Punkte laut Bittel:
- Einzelne Kursrücksetzer sind keine Anzeichen für eine Trendwende.
- Finanzielle Bedingungen bleiben locker, was Bitcoin weiterhin begünstigt.
- Langfristig könnte die Liquidität aus China eine noch größere Rolle für den Kryptomarkt spielen.
Seiner Meinung nach werden die besten Bitcoin-Rallyes durch steigende ISM-Werte und ein freundliches Makroumfeld angetrieben – genau das, was sich aktuell abzeichnet.
Bitcoin könnte profitieren, aber Risiken bleiben
Bittel sieht Bitcoin in einer vielversprechenden Phase: Das Makro-Sommer-Szenario, kombiniert mit einem schwächeren Dollar und steigender Liquidität, könnte eine anhaltende Rallye ermöglichen.
Dennoch rät er zu einer realistischen Erwartungshaltung:
- Dips sind Kaufgelegenheiten, aber Bitcoin bleibt volatil.
- Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sprechen für eine langfristige Aufwärtsbewegung.
- Wer in Bitcoin investiert, muss Geduld mitbringen.
Zusammenfassend meint Bittel, dass Bitcoin durchaus die Möglichkeit hat, neue Höchststände zu erreichen – vorausgesetzt, dass das wirtschaftliche Umfeld weiterhin günstig bleibt.