Bitcoin bewegt sich derzeit in einer engen Handelsspanne zwischen 121.000 und 123.000 US-Dollar, nachdem die Kryptowährung Anfang der Woche ein neues Allzeithoch nahe 126.000 US-Dollar markiert hat.
Unter der Oberfläche bleibt die Nachfrage robust: Die US-amerikanischen Spot-Bitcoin-ETFs verzeichneten nun den achten Tag in Folge mit Nettozuflüssen – allein eine Handelssitzung brachte dabei 441 Millionen US-Dollar ein.
Insgesamt sind die kumulierten Nettozuflüsse der letzten Woche um mehrere Milliarden gestiegen. Damit nähern sich die gesamten ETF-Bestände an Bitcoin der Marke von 160 Milliarden US-Dollar. Dieses stetige Kapitalzuflussmuster, gespeist aus Pensionsfonds, Vermögensverwaltern und institutionellen Anlegern, absorbiert weiterhin mehr BTC, als Miner neu erzeugen – und sorgt so für einen sinkenden Umlaufbestand und gedämpfte Korrekturen.
Die aktuelle Marktstruktur unterstreicht Bitcoins wachsende Rolle als Portfoliodiversifikator und Inflationsschutz, gerade in einer Phase, in der der US-Dollar schwächelt und die makroökonomische Unsicherheit zunimmt.
Technische Marken: Unterstützung bei 117.000 US-Dollar, Widerstand bei 125.000–126.000 US-Dollar
Nach dem Ausbruch auf neue Höchststände konsolidiert Bitcoin aktuell in einer seitwärts gerichteten Spanne.
Die Zone zwischen 125.000 und 126.000 US-Dollar bildet den kurzfristigen Widerstand.
Ein täglicher Schlusskurs oberhalb dieser Zone könnte den Weg für eine Fortsetzung Richtung 128.000 bis 130.000 US-Dollar ebnen – und damit die nächste Phase der Preisfindung einleiten.
Auf der Unterseite etabliert sich 117.000 US-Dollar als erste tragfähige Unterstützung. Dort verläuft ein dichter Kostenschwerpunkt und die vorherige Ausbruchsstruktur. Ein tieferer Rücksetzer könnte bis auf etwa 114.000 US-Dollar führen, wo die 50-Tage-Linie verläuft und trendorientierte Käufer erfahrungsgemäß wieder aktiv werden.
Momentum-Indikatoren wie RSI und MACD zeigen sich neutral bis leicht positiv – ein Zeichen gesunder Konsolidierung oberhalb steigender gleitender Durchschnitte.
Trader beobachten aktuell vor allem drei Signale:
- Spot-getriebene Stärke gegenüber Derivatemärkten,
- anhaltend positive ETF-Zuflüsse, die Rücksetzer abfedern,
- Ausbruch über 126.000 US-Dollar bei steigendem Volumen, was den nächsten Aufwärtsschub bestätigen würde.
Knappes Angebot trifft institutionelle Liquidität
Seit der Halbierung beträgt die tägliche Bitcoin-Neuemission nur noch rund 450 BTC – ein Bruchteil dessen, was derzeit durch ETF-Käufe absorbiert wird. Damit entsteht ein strukturelles Angebotsdefizit, das sich über Monate aufbauen kann.
Diese Dynamik, kombiniert mit anhaltenden Themen wie Schuldenwachstum, Inflationsdruck und geldpolitischer Unsicherheit, spielt knappen Vermögenswerten wie Bitcoin und Gold klar in die Karten.
Wenn die ETF-Zuflüsse anhalten, könnten sie bis zum Zweifachen der täglichen Bitcoin-Emission absorbieren. Solange die Marke von 117.000 US-Dollar auf der Unterseite hält und der Bereich 125.000 bis 126.000 US-Dollar auf Schlusskursbasis durchbrochen wird, erscheint ein Anstieg in Richtung 130.000 US-Dollar im vierten Quartal zunehmend wahrscheinlich.