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Ethereum im Streit der Denkschulen: Nick Szabo vs. Ryan Watkins über Preis, Nutzen und Narrativ

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ATH: 4.268,59

Eine seltene öffentliche Debatte zwischen zwei Schwergewichten der Krypto-Szene hat am Wochenende die Diskussion über Ethereums Bewertung neu entfacht. Nick Szabo, legendärer Cypherpunk und einer der geistigen Väter des „Smart Contract“-Konzepts, und Ryan Watkins, Mitgründer von Syncracy Capital, skizzierten auf X (ehemals Twitter) gegensätzliche Sichtweisen auf das, was Ethereums Kurs tatsächlich antreibt.

Während Szabo argumentiert, dass der ETH-Preis kaum etwas mit der tatsächlichen Nützlichkeit der Blockchain zu tun habe, hält Watkins dagegen: Die Märkte funktionieren nicht nach Modellen, sondern nach Narrativen und Kapitalflüssen.


Szabo: Ethereum ist nützlich – aber das nützt dem ETH-Preis nichts

Szabos zentrale These ist radikal einfach:

„Ein fundamentales Problem der ETH-Bewertung ist, dass Ethereums Hauptanwendungsfälle weitgehend unabhängig vom Marktwert von ETH sind.“

Er führt aus, dass Ethereum „sehr nützlich“ sein könne, die darauf laufenden Anwendungen „große Umsätze generieren“ könnten – und ETH trotzdem niedrig bewertet sein könne, oder umgekehrt. Zwischen Netzwerkaktivität und Tokenwert bestehe kein stabiler Zusammenhang.

Im Gegensatz dazu sei bei Bitcoin der Zweck – Wertspeicher – direkt mit dem Preis verknüpft.

„Bitcoins Hauptanwendungsfall ist als Store of Value – und genau dieser Use Case ist eng mit seinem Preis verknüpft. Das Design von Bitcoin ist dafür geschaffen. ETH kann das nicht einfach imitieren.“

Szabo, der im September 2025 nach fünf Jahren Social-Media-Pause auf X zurückkehrte, sieht also ein strukturelles Problem: Ethereum sei zwar ein nützliches System für Anwendungen, aber die Tokenökonomie fange diesen Nutzen nur unzureichend ein.


Watkins: Märkte überdenken Layer-1-Bewertungen – es geht um Flüsse, nicht Formeln

Ryan Watkins hält mit einem ganz anderen Ansatz dagegen. In einem eigenen Beitrag erklärte er, dass Anleger Layer-1-Blockchains überbewerten, wenn sie versuchen, sie wie Aktien oder Unternehmen zu modellieren.

„Immer wieder sehe ich, wie Leute L1-Bewertungen überdenken. In Wahrheit treiben Preis und Narrativ den Markt, nicht Bewertungsmodelle.“

Er verweist auf die Kursentwicklung seit Frühjahr:

„Der einzige Unterschied zwischen $1.400 und $5.000 ETH war Bitmine. Im April war Ethereum eine sterbende Plattform – heute ist es die Stablecoin-Chain und die nächste ‚Bitcoin-ähnliche‘ Chance für Institutionen.“

Sein Fazit: „Preis führt Narrative, nicht umgekehrt.“


Wenn niemand weiß, wie man ETH bewertet, gewinnt das Narrativ

Watkins betont, dass es gar nicht darum geht, ob diese Erzählungen gerechtfertigt sind. Vielmehr fülle das Fehlen allgemein akzeptierter Bewertungsmethoden ein Vakuum, das unweigerlich von Narrativen ersetzt wird.

„Ist das Bull-Case-Szenario für ETH, dass es zur globalen ‚Take Rate‘ auf das BIP wird? Oder zu einem programmierbaren Bitcoin, der sich gar nicht bewerten lässt? Niemand weiß es. Und genau das ist der Punkt.“

Diese Unsicherheit führt dazu, dass Märkte relative Vergleiche heranziehen:

„BTC ist 2 Billionen wert – warum also sollte ETH nicht 50 % davon erreichen? Es bietet ja eine Obermenge der Bitcoin-Funktionalität. Wenn ETH 500 Milliarden wert ist, warum sollte Solana nicht gleichziehen? Es hat schließlich mehr Traktion in vielen Metriken.“

Watkins bezeichnet solche Vergleiche selbst als „albern, aber nützlich“. Sie helfen, sich im Markt zu orientieren – bis wieder echte Fundamentaldaten zählen.

„Bis dahin ist es ein Spiel aus Flows und Narrativen – und der Vorteil liegt bei den Assets, die im Mainstream-Bewusstsein verankert sind und überlebt haben.“


Zwei Sichtweisen, ein Marktmechanismus

Beide Perspektiven können gleichzeitig richtig sein:

  • Szabo legt den Finger auf die tokenökonomische Schwäche Ethereums – dass Netzwerknutzung nicht zwingend zu Wertsteigerung von ETH führt.
  • Watkins beschreibt den realen Marktmechanismus, in dem Preise durch Erzählungen, Kapitalflüsse und institutionelle Wahrnehmung bestimmt werden – nicht durch Modelle.

Am Ende spiegeln ihre Positionen zwei Ebenen derselben Wahrheit:
Ethereum bewegt sich in einem Zyklus, in dem die Wahrnehmung des Zwecks wichtiger ist als messbare Fundamentaldaten.

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