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Warum 2026 kein Crash-Jahr wird: Bitwise-CIO erklärt, warum der 4-Jahres-Zyklus tot ist

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Bitwise-CIO Matt Hougan stellt eine zentrale Annahme der Krypto-Szene infrage: die Idee, dass Bitcoin weiterhin in festen Vierjahreszyklen verläuft, geprägt von Halvings und anschließenden brutalen Post-Bull-Markets. In einem ausführlichen Gespräch im Empire-Podcast macht Hougan klar, dass dieses Modell seiner Meinung nach nicht mehr zur Marktstruktur passt – und 2026 eher ein starkes Jahr wird, statt des von vielen erwarteten Abverkaufs.


Die jüngste Nervosität am Markt ist kein Trendbruch

Hougan räumte ein, dass die Preisbewegungen der vergangenen Wochen Investoren verunsichert haben. Der sogenannte „Vanguard-Pump“ verpuffte, anschließend rutschte Bitcoin an einem liquidenarmen Wochenende ohne klaren Auslöser deutlich ab. Für Hougan sind diese Bewegungen aber nicht Ausdruck eines neuen Makrotrends, sondern schlicht das Resultat dünner Bücher und nervöser Marktpositionierung.

Er erinnerte daran, dass der Markt im Gesamtjahr praktisch unverändert sei – und dass die aktuelle Stimmung deutlich pessimistischer ausfalle, als die Daten rechtfertigen. „Wir flippen aus wegen eines Markts, der YTD flach ist“, fasste er zusammen.


Warum der 4-Jahres-Zyklus laut Hougan seine Bedeutung verloren hat

Über Jahre galt der Bitcoin-Zyklus als fast „naturgesetzlich“: Halving → Euphorie → Crash → Aufbauphase. Hougan zerlegt diese Sichtweise systematisch und erklärt, warum die früheren Mechanismen heute kaum noch wirken.

1. Die Halvings verlieren ihren Preis-Effekt

Das Halving reduziert die neu ausgegebene Menge Bitcoin – das war früher ein bedeutender Angebotsschock. Doch je größer die Gesamtmenge und je dominanter Derivate- und ETF-Strukturen werden, desto kleiner ist der reale Einfluss des Halvings auf die Angebotsdynamik. Die Angebotsverknappung ist heute nur noch ein Bruchteil dessen, was sie 2012, 2016 oder 2020 war.

2. Das Zinsumfeld ist anders als in früheren „Down Years“

Historische Bitcoin-Abverkäufe 2018 oder 2022 fielen in Phasen massiver Zinserhöhungen. Jetzt, sagt Hougan, befinden wir uns hingegen am Beginn eines Zinssenkungszyklus. Die makroökonomische Grundlage, die frühere Bärenmärkte begünstigte, existiert schlicht nicht mehr.

3. Das Muster der großen Blow-Ups ist heute weniger relevant

Viele Investoren sehen im Zyklus die Wiederholung großer Marktcrashes: Mt. Gox, ICO-Kollaps, FTX. Hougan hält das zwar für den stärksten verbliebenen Erklärungsansatz, erwartet aber keine systemischen Zwangsliquidationen, die einen neuen Bärenmarkt erzwingen würden. Problematische Akteure könnten einfach weniger kaufen, statt zu Notverkäufen gezwungen zu sein.

4. Drei Zyklen ergeben keinen Naturmechanismus

Hougan warnt davor, aus drei Beobachtungen eine vermeintlich ewige Regel abzuleiten. Die Faktoren, die frühere Zyklen erzeugten, sind heute strukturell geschwächt oder komplett verschwunden. Die logische Grundlage für eine Wiederholung sieht er nicht mehr.


Warum 2026 eine massive Aufwärtsphase auslösen könnte

Statt eines „Post-Halving-Crashs“ sieht Hougan eine historische Verschiebung in Regulierung und institutioneller Beteiligung, die den gesamten Markt ab 2026 dominieren wird.

Regulatorischer Gegenwind wird zu Rückenwind

Hougan nennt es einen „once-in-a-generation shift“: Die USA bewegen sich von destruktiver, restriktiver Politik hin zu klaren Regeln, ETFs, Compliance-Strukturen und einem institutionalisierten Markt. Diese Veränderung laufe gerade erst an – ihre volle Wirkung werde aber erst 2026 sichtbar.

Institutionelle Adoption ist erst im Anlauf – und wird gewaltig

Die großen US-Wirehouses haben in den letzten sechs Monaten Krypto offiziell freigegeben. Banken wie Bank of America, mit 3,5 Billionen Dollar in Kundenvermögen, haben strukturell den Zugang geöffnet. Ein Prozent Allokation wären 35 Milliarden Dollar – mehr als die bisherigen ETF-Zuflüsse insgesamt.

Kommt es zu 2–4 % Allokationen, sind die Größenordnungen der Zuflüsse so massiv, dass sie die frühere Marktmechanik vollständig überlagern.

Nur geschieht das nicht sofort: Der typische institutionelle Prozess dauert Monate, oft acht Meetings oder mehr. Die große Kapitalwelle rollt daher erst 2026 voll an.

Geringere Volatilität erhöht die Bereitschaft zur Allokation

Finanzberater priorisieren Kundenerhalt über Performance. Je stabiler Bitcoin wird, desto leichter lässt er sich in konservativen Portfolios argumentieren. Bitcoin als „digitales Gold“ und Stablecoins als „neue Finanzinfrastruktur“ sind Narrative, die institutionelle Player akzeptieren – und die Regulierung hat ihnen nun die Sicherheit gegeben, tatsächlich zu investieren.


Wale und MicroStrategy: Hougan räumt mit Mythen auf

Hougan adressierte zwei häufige Bärenargumente:

Wale verkaufen nicht – sie verkaufen Volatilität

Die angeblichen „Wal-Abverkäufe“ seien in der Realität oft Covered-Call-Strategien, bei denen große Halter Rendite generieren, ohne BTC zu bewegen. Das wirkt wie neue Angebotsmenge, ohne dass tatsächlich Coins verkauft werden.

MicroStrategy wird nicht gezwungen sein zu verkaufen

Hougan war klar: „Es ist datenmäßig schlicht falsch.“ MicroStrategy hat:

  • Cashflows
  • keine Tilgungen bis 2027
  • ein sicheres Verhältnis zwischen Schulden und BTC-Bestand

Es ist möglicherweise kein massiver Käufer mehr – aber kein Forced Seller, wie oft behauptet.


Warum die aktuelle Phase ein Übergang ist – nicht das Ende eines Zyklus

Hougan erwartet, dass Investoren rückblickend feststellen werden, dass 100.000 US-Dollar eine psychologische Barriere waren, die der Markt erst verarbeiten musste. Nicht das Ende eines Zyklus, sondern ein Übergang auf ein neues strukturelles Niveau.


Fazit

Hougan macht klar: Die alten Muster funktionieren nicht mehr. Die neuen Kräfte – Regulierung, ETFs, institutionelle Allokationen – treten erst 2026 in ihre volle Wirkung ein. Und diese Kräfte sind deutlich stärker als jedes der historischen Zyklusmodelle.

Für ihn steht fest: 2026 wird nicht das „Down Year“, das viele erwarten – sondern eines der stärksten Jahre, die Bitcoin je gesehen hat.

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