Der erfahrene Krypto- und Makrostratege Jeff Park, Chief Investment Officer von ProCap BTC und Berater bei Bitwise, widerspricht der jüngsten Warnung von Paul Tudor Jones, der in einem Interview mit CNBC erklärte, die Märkte fühlten sich „genau wie 1999“ an – kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase.
Park hält diesen Vergleich für fundamental falsch und argumentiert, dass die Marktbedingungen im Jahr 2025 strukturell völlig anders seien: Während 1999 von privater Euphorie und Überschuss geprägt war, dominiert heute eine Ära massiver Staatsverschuldung, geldpolitischer Expansion und globaler Liquidität. Für Bitcoin sei das kein Crash-Signal, sondern die Chance einer Generation.
Bitcoin 2025: Ein völlig anderes Makroregime
In einem ausführlichen Beitrag auf X (ehemals Twitter) bezeichnete Park den 1999-Vergleich als „lazy narrative“ – also als oberflächliche Vereinfachung, die der aktuellen Situation nicht gerecht wird.
„1999 wurden die Märkte von privater Euphorie getrieben, während die US-Regierung einen Haushaltsüberschuss hatte. Heute dagegen werden die Märkte von enormen staatlichen Ausgaben, Schulden und monetärer Expansion dominiert.“
Parks Fazit fällt eindeutig aus:
„Nein, das fühlt sich nicht wie 1999 an. Es fühlt sich wie die Gelegenheit des Lebens an – für alle, die vorbereitet sind.“
Damit positioniert sich Park klar gegen das populäre Narrativ eines neuen Dotcom-Moments und ordnet Bitcoin stattdessen in eine Phase fiskaler Dominanz und Liquiditätsüberflusses ein – ein Umfeld, das historisch für reale, knappe Assets wie Gold und Bitcoin vorteilhaft ist.
Warum 2025 nicht 1999 ist: Zinsen, Liquidität und der Dollar
Ein zentraler Punkt in Parks Argumentation betrifft die Federal Reserve. Während Alan Greenspan 1999 die Zinsen anhob und die Geldmenge einschränkte, agiert die heutige Fed in einem völlig anderen Modus:
„Damals gab es keine QE, keine übergroße Bilanz, und die Zinsen stiegen. 2025 ist das Gegenteil: sinkende Zinsen, eine gigantische Bilanzsumme und unzählige Liquiditätsprogramme,“ schrieb Park.
Er beschreibt das aktuelle Umfeld als „globale Liquiditätsschwemme“, angetrieben durch geldpolitische und fiskalische Expansion rund um den Globus. Mit der Wiederauffüllung des US Treasury General Account (TGA) sei die Welt „am Beginn einer neuen Welle globaler Liquidität“ – ein klassischer Treiber für inflationsresistente Vermögenswerte.
Internationale Verstärkung: Japan als Beispiel für globale Geldflüsse
Park weist außerdem auf internationale Rückkopplungseffekte hin, die 1999 schlicht nicht existierten. Heute ist der Kapitalfluss zwischen den großen Wirtschaftsräumen hochgradig verflochten, sodass Liquidität aus einem Land sofort global wirkt.
Als Beispiel nannte er Japan, wo die jüngste Wahl von Sanae Takaichi zur LDP-Vorsitzenden eine klare Fortsetzung expansiver Fiskalpolitik signalisiert. Japanische Aktien sprangen unmittelbar nach der Wahl nach oben – ein Zeichen dafür, wie geldpolitische Impulse weltweit auf Risikoanlagen durchschlagen.
Diese globale Synchronisierung verstärkt laut Park die nachhaltige Liquiditätsnachfrage nach knappen Assets – von Gold bis Bitcoin.
Gold auf Allzeithoch – und Bitcoin als logischer Nachfolger
Auch die Entwicklung am Goldmarkt unterstreicht Parks Sichtweise: Der Goldpreis erreichte mit über 3.900 US-Dollar je Unze ein neues Allzeithoch, angetrieben von geopolitischer Unsicherheit, schwächerem Dollar und Erwartungen weiterer Zinssenkungen in den USA.
Park kommentierte dazu:
„Gold befindet sich in einem historischen Aufwärtstrend, und jeder souveräne Akteur spielt mit.“
Sein Schluss: Während Gold das klassische Hard Asset bleibt, ist Bitcoin die digitale Entsprechung – global verfügbar, programmatisch begrenzt und sofort transferierbar.
Bitcoin ist keine Dotcom-Aktie – es ist ein globaler Ausweg
Ein entscheidender Unterschied zur Dotcom-Ära liegt für Park in der Natur des Vermögenswertes selbst.
„1999 gab es kein Bitcoin, keine Smartphones, kein Social Media. 2025 hat jeder Mensch auf der Welt einen Ausweg in der Hosentasche,“ schrieb er.
Damit verweist Park auf Bitcoins dezentrale Architektur und unmittelbare Zugänglichkeit – Merkmale, die es fundamental von überbewerteten Internetaktien der 1990er unterscheiden. Bitcoin sei kein „Wachstumsversprechen“, sondern ein alternatives Geldsystem, das reale Kaufkraft schützt und unabhängig von staatlicher Geldpolitik funktioniert.
Paul Tudor Jones bleibt vorsichtig – aber Bitcoin-freundlich
Interessanterweise bleibt auch Paul Tudor Jones selbst trotz seiner Marktwarnungen bullish auf Bitcoin. In seinem Interview bezeichnete er die Kryptowährung erneut als „schnellstes Pferd im Rennen“ gegen Inflation und betonte ihren Wert als langfristigen Inflationsschutz.
Seine Aussage, die Märkte fühlten sich „genau wie 1999“ an, bezog sich primär auf die Überhitzung im Aktienmarkt – nicht auf Bitcoin. Park nutzte diese Unterscheidung, um klarzustellen: Das aktuelle Umfeld sei nicht für Blasen gebaut, sondern für Bitcoin.
Fazit: 2025 ist kein Déjà-vu, sondern ein struktureller Wendepunkt
Jeff Park argumentiert nicht gegen Marktrisiken – kurzfristige Rücksetzer bleiben möglich –, sondern gegen die falsche historische Analogie.
1999 war ein Umfeld privater Euphorie, niedriger Staatsverschuldung und restriktiver Geldpolitik.
2025 hingegen ist geprägt von Schuldenexplosion, Liquiditätsausweitung und globaler Jagd nach knappen Wertspeichern.
„Das ist nichts wie 1999,“ so Park abschließend. „Das ist ein Markt, der für Bitcoin geschaffen ist – nicht für den Crash.“
Mit steigender institutioneller Nachfrage, sinkenden Exchange-Beständen und einem makroökonomischen Umfeld, das Hard Assets strukturell begünstigt, sieht Park Bitcoin nicht als Blase, sondern als Fundament eines neuen Finanzzeitalters.
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