Bitcoin hat ein neues Allzeithoch von rund 126.200 US-Dollar (Daten von Coinmarketcap) erreicht, bevor kurzfristige Gewinnmitnahmen den Kurs zurückdrückten. Trotz dieser Verschnaufpause bleibt die Marktstruktur klar bullisch: Die Nachfrage nach Spot-ETFs steigt weiter, die Bestände auf Börsen sind auf Mehrjahrestiefs gefallen, und makroökonomische Rückenwinde sprechen weiterhin für das Narrativ des „digitalen Goldes“.
Mit der traditionell starken „Uptober“-Saisonalität, rechnen mehrere Strategen nun mit einem möglichen Anstieg in den Bereich zwischen 150.000 und 170.000 US-Dollar im vierten Quartal, sofern die Kapitalzuflüsse anhalten.
Warum Bitcoin ein neues Rekordhoch erreicht hat
Der jüngste Ausbruch über die bisherigen Höchststände war das Ergebnis eines perfekten Zusammenspiels aus steigender Nachfrage und sinkendem Angebot.
In den ersten Oktobertagen verzeichneten die US-Spot-Bitcoin-ETFs Nettozuflüsse von über 3 Milliarden US-Dollar, angeführt von großen Emittenten wie BlackRock und Fidelity. Parallel dazu zeigen On-Chain-Daten, dass die Bitcoin-Reserven auf Börsen auf den niedrigsten Stand seit sechs bis sieben Jahren gefallen sind – aktuell zwischen 2,45 und 2,83 Millionen BTC.
Dieser Angebotsmangel – verstärkt durch Abflüsse in Eigenverwahrung, Unternehmensbilanzen und ETF-Kühltruhen – reduziert den Verkaufsdruck, während institutionelle Investoren gleichzeitig weiter akkumulieren.
Auch die Makrolage unterstützte den Aufwärtstrend: Ein schwächerer US-Dollar, Unsicherheit durch den Regierungsstillstand und zunehmende Erwartungen an Zinssenkungen sorgten für Nachfrage nach sicheren Anlagen. Bitcoin folgte dabei eng der Stärke von Gold. Zudem lieferte das saisonale Muster – der bekannte „Uptober-Effekt“ – einen psychologischen Impuls für Trendfolger, die auf den Ausbruch setzten.
Wichtige Unterstützungs- und Widerstandsmarken für Q4
Nach dem Rekordhoch befindet sich Bitcoin derzeit in einer Konsolidierungsphase über wichtigen Unterstützungszonen, was als Vorbereitung auf die nächste Aufwärtsbewegung im vierten Quartal gilt.
Die primäre Nachfragezone liegt zwischen 118.000 und 121.000 US-Dollar, während tiefere Unterstützungen bei 115.000 und 108.000 US-Dollar verlaufen – also dort, wo die letzte Aufwärtsbewegung begann.
Auf der Oberseite wird zunächst die 135.000-Dollar-Marke als starker Widerstand beobachtet. Ein starker Wochenschluss oberhalb von 150.000 US-Dollar könnte den Weg in die Zone zwischen 165.000 und 170.000 US-Dollar freimachen.
Gesunde Marktstruktur deutet auf kontrollierte Rally hin
Die Marktinterna zeigen ein robustes Bild:
- Die Spot-Nachfrage übertrifft die Hebelspekulation,
- Liquidationen blieben selbst auf dem neuen Hoch minimal,
- und die Finanzierungsraten auf Terminmärkten bleiben ausgeglichen.
Diese Faktoren sprechen gegen ein überhitztes „Blow-off Top“ und deuten stattdessen auf eine kontrollierte Aufwärtsbewegung hin. Viele erfahrene Investoren sehen daher Rücksetzer in die Zone zwischen 118.000 und 121.000 US-Dollar als Reakkumulationschance, nicht als Trendbruch.
Kann Bitcoin 170.000 US-Dollar noch dieses Quartal erreichen?
Das bullische Szenario hängt entscheidend von zwei Faktoren ab:
- anhaltenden ETF-Zuflüssen und
- weiter sinkenden Beständen auf zentralisierten Börsen.
Wenn diese Dynamik bestehen bleibt und Langzeitinvestoren ihre Coins weiter vom Markt fernhalten, könnte die Preisfindung in Richtung 150.000 bis 170.000 US-Dollar fortschreiten. Historische Muster stützen diese Sicht: Immer wenn der September positiv endete, lieferte das vierte Quartal überdurchschnittliche Renditen.
Risiken bestehen jedoch weiterhin – etwa durch einen plötzlichen Abfluss aus ETFs, eine Dollar-Rally, oder neue regulatorische Schocks. Sollte eines dieser Szenarien eintreten, wäre ein Rücksetzer unter 118.000 US-Dollar denkbar.
Solange Bitcoin jedoch oberhalb von 120.000 US-Dollar schließt und die Spot-Nachfrage anhält, bleibt laut Analysten der Pfad des geringsten Widerstands klar nach oben gerichtet.
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