Dass man mit Kryptowährungen mehr machen kann, als Coins von Adresse A zu Adresse B zu versenden, das hat Ethereum bewiesen. Seit 2015 ist Ethereum die Nummer 2 nach Marktkapitalisierung, direkt hinter Bitcoin. Doch mittlerweile gibt es Konkurrenz, unter anderem von EOS.
Auch EOS ist eine Blockchain-Plattform für Smart Contracts und dezentrale Applikationen. Doch in welcher Hinsicht unterscheiden sie sich? Und welche hat in Sachen Skalierbarkeit, Geschwindigkeit und aktiven Projekten die Nase vorn?
- Was sind Ethereum und EOS?
- Was sind die technischen Unterscheide beider Projekte
- Welche Plattform ist technisch fortschrittlicher?
Was ist Ethereum?
Zunächst sollte kurz geklärt werden, worum es sich bei den beiden Plattformen handelt. Ethereum (ETH) wurde von Vitalik Buterin, Gavin Wood und Jeffrey Wilcke entwickelt. 2015 ging die Plattform online.
Die Kryptowährung von Ethereum nennt sich „Ether“ und dient als Treibstoff für das Ökosystem. Für jede Art von Transaktion muss ein Nutzer eine Gebühr an Ether bezahlen, auch genannt „Gas“. Gas muss man auch bezahlen, wenn ein Smart Contract eine Aktion durchführt.
Außerdem erlaubt es der Token-Standard von Ethereum, eigene Kryptowährungen zu erschaffen. Eine große Anzahl an Kryptowährungen verwenden eigentlich die Ethereum-Blockchain als Basis. Ebenso wichtig sind die Smart Contracts und dApps.
Was sind Smart Contracts und dApps?
Bei beiden handelt es sich um Software, die auf der Blockchain von Ethereum laufen. Bei ihnen handelt es sich um Verträge und Programme, deren Vertragsinhalte automatisch ausgeführt werden. Die Ethereum Virtual Machine (EVM) führt diese aus. Smart Contracts sind in Solidity geschrieben.
Denkbare Einsatzbereiche wären
- Finanzen, Kreditvergabe, DeFi (Decentralized Finance)
- Logistik und Verwaltung
- Wahlen
- Versicherungen
- Online- und Versandhandel
- Internet der Dinge
Aufgrund ihres hohen Grades an Automatisierung lassen sich mit Smart Contracts Personal sparen und Abläufe effizienter und schneller gestalten. Die Verträge sind gerechter, da sie immer genau agieren, wie sie programmiert wurden. Sie lassen sich somit nicht manipulieren.
dApps (Dezentrale Applikationen) sind Programme, die auf der Blockchain laufen und sich über das ganze Netzwerk erstrecken, anstelle eines zentralen Rechners. Sie sind über Smart Contracts mit der Blockchain verbunden.
Wie sieht die Geldpolitik von Ethereum aus?
Ethereum ist eine inflationär ausgelegte Kryptowährung. Aktuellen befinden sich 115.478.000 ETH im Umlauf. Eine maximale Anzahl gibt es nicht, es werden immer mehr Ether geschaffen.
Ethereum inflationiert allerdings nicht ungehindert. Die jährliche Menge an neuen Ether ist auf 18 Millionen begrenzt. Mit dem Update auf Ethereum 2.0 soll die Ausweitung der Ether-Menge noch weiter begrenzt werden.
Was ist EOS?
EOS ging im Juni 2017 online und wurde von dem Unternehmen block.one entwickelt. Chef von block.one ist Daniel Larimer, der sich unter anderem für die Entwicklung von BitShares und Steem verantwortlich zeigt. Ähnlich wie Ethereum will EOS eine Plattform für Smart Contracts und dApps bereitstellen, fokussiert sich dabei allerdings mehr auf Unternehmen.
Auf den ersten Blick ist EOS nur eine weitere Smart Contract Plattform. Von diesen „Ethereum-Killern“ gibt es mittlerweile einige, die Konkurrenz zu Ethereum wächst beständig. EOS ist angetreten, um eine bessere Alternative zu Ethereum zu bieten. Denn Ethereum weist einige Schwächen auf.
Welche Probleme will EOS lösen?
Die Skalierbarkeit ist ein ständiges Problem bei den Blockchains. Werden mehr Anfragen an das Netzwerk gesendet, gibt es mehr Transaktionen, dann entsteht häufig Stau und die Transaktionskosten steigen. Wer dann noch eine Chance haben will, etwas zu versenden, der muss draufzahlen.
Aktuell schafft Ethereum nur 15 Transaktionen pro Sekunde (TPS). Bei so einer geringen Anzahl an Transaktionen kann das Netzwerk schon mal ins Stocken geraten, wie es zum Beispiel das Blockchain-Spiel CryptoKitties im Jahr 2017 geschafft hatte.
EOS will dieses Problem lösen, indem es von Anfang an auf DPoS setzt. „DPoS“ steht für Delegated Proof-of-Stake. In der Krypto-Community werden die Vor- und Nachteile von Proof-of-Stake und Proof-of-Work ständig heiß diskutiert. Viele Stimmen sprechen sich für PoS aus, wenn es darum geht, die Skalierungsprobleme von Blockchains zu losen.
Ethereum vs EOS: Mining
Beim Proof-of-Work sind es die Miner, die neue Transaktionen verifizieren, neue Blöcke schaffen und weitere nützliche Dienste für das Netzwerk erbringen. Jedes Mal, wenn jemand eine Transaktion verrichten will, sendet er eine Anfrage an das Netzwerk. Die Miner bündeln die Transaktionen zusammen in einen Block und beginnen damit, ein mathematisches Puzzle zu lösen.
Das Mining oder Schürfen stellt hohe Anforderungen an die Technik. Leistungsstarke Grafikkarten oder spezielle Computerchips kommen zum Einsatz. Nicht nur entstehen dadurch hohe Stromkosten, das Mining tut sich auch schwer mit einem hohen Transaktionsaufkommen. Auf der anderen Seite gilt es als äußerst sicher und dezentral.
Beim Proof-of-Stake ist keine Mining-Hardware notwendig. Stattdessen nutzen spezielle Validatoren einen Stake. Ein Stake ist eine Menge der jeweiligen Kryptowährung. Die Validatoren frieren diesen Stake für eine bestimmte Zeit ein, wofür der zur Verifizierung von Transaktionen benutzt wird.
Dafür erhalten die Validatoren einen Block Reward. Proof-of-Stake verbraucht kaum Energie und ist nicht auf teure Hardware angewiesen. Für kritische Stimmen gilt er allerdings als angreifbarer und weniger dezentral.
Während EOS bereits den Proof-of-Stake verwendet, musste Ethereum 2.0 erst noch den Wechsel vollziehen. Anfangs wurde das stromintensive Proof-of-Work verwendet, mittlerweile glückte der Umstieg auf PoS.
Was ist die Währungspolitik von EOS?
Der EOS Token wurde premined. Es wurden 1.000.000.000 EOS geschaffen und verteilt. Hhin und wieder finden bei EOS Token Burns statt. Dabei werden bestimmte Mengen an EOS Tokens unwiderruflich zerstört, um die Inflation des Tokens zu bekämpfen. Im Jahre 2019 wurden 34 Millionen EOS im Wert von 167 Millionen US-Dollar verbrannt, im Jahr 2020 waren es EOS im Wert von 132 Millionen US-Dollar. Die Entscheidung dazu viel durch ein Voting innerhalb der Community.
Technische Unterschiede bei der Programmiersprache
Smart Contracts werden bei Ethereum in Solidity geschrieben. Dabei handelt es sich um eine auf JavaScript basierende Programmiersprache, die nur für Ethereum und Tron verwendet wird. Die in Solidity geschriebenen Codes werden in Bytecode kompiliert und dann auf die Ethereum Virtual Machine hochgeladen.
Solidity ist so ausgelegt, das Einsteiger sich schnell zurechtfinden. Gleichzeitig lassen sich auch komplexere Strukturen mit der Programmiersprache erschaffen. Nach dem DAO-Hack wurde Kritik laut, dass Solidity zu durchlässig und nicht sicher genug ist.
EOS ist in der bekannten C++ geschrieben. Entwickler müssen sich also nicht erst in eine neue Programmiersprache hineinfinden. Auf der anderen Seite ist es nicht so schwierig, mit Solidity einen Smart Contract zu schreiben und die Zahl der aktiven Entwickler ist auf Ethereum noch immer größer als auf EOS.
Ethereum 2.0 – Das neue Ethereum?
Der Übergang zu Ethereum 2.0 soll in mehreren Phasen erfolgen. Dabei sollen die schwerwiegenden Probleme der Blockchain – Transaktionsgebühren und Skalierbarkeit – behoben werden. Dazu gehört auch der Wechsel zu Proof-of-Stake.
Die Validatoren im neuen PoS-Netzwerk von Ethereum nennen sich Beacon-Chain Nodes. 32 ETH müssen hinterlegt werden, damit sich ein Beacon-Chain betreiben lässt. Dann winken Block Rewards in Form von weiteren Ether. Damit wird es nicht mehr möglich sein, Ethereum zu schürfen.
Dafür soll die Anzahl an Transaktionen pro Sekunden beträchtlich steigen. Zum Beispiel kommt das Sharding zum Einsatz, bei dem die Blockchain in mehrere Unter-Blockchains geteilt wird. Laut dem Schöpfer Vitalik Buterin sind 3.000 TPS möglich. Bis es soweit ist, wird noch weiter an Ethereum 2.0 gefeilt.
Preisentwicklung
Neben den technischen Unterschieden lohnt es sich auch die Entwicklung der Kurse beider Kryptowährungen miteinander zu vergleichen. Ethereum hält aktuell eine Marktkapitalisierung von 283.800.000.000 US-Dollar. Der Preis eines Ether startete mit rund 1 US-Dollar im Jahre 2015.
Das erste große Allzeithoch wurde im Jahr 2018 erreicht, als am 13. Januar ein ETH bei 1.448 US-Dollar notierte. Nach dem Crash schwankte ein Ether zwischen 100 und 200 US-Dollar. Im Jahre 2021 brach Ethereum alle bisherigen Rekorde und stieg über 4.100 US-Dollar.
Quelle: coinmarketcap.com
EOS verfügt aktuell über eine Marktkapitalisierung von 7.418.400.000 US-Dollar. Im Sommer 2017 lag der Kurs noch bei 2 US-Dollar pro Token. Am 13. Januar 2018 erklomm die Kryptowährung das erste Allzeithoch von 18,79 US-Dollar, am 30. April folgte der nächste Sprung auf 21,27 US-Dollar. Nach dem Crash hielt sich der Kurs um 10 US-Dollar.
Ist EOS oder Ethereum besser?
Wenn man sich die technischen Daten anschaut, könnte man zum Schluss kommen, dass EOS die bessere Plattform ist: Schneller, einfacher zu programmieren, skalierbarer. Auf der anderen Seite ist das Netzwerk von EOS wesentlich zentralisierter.
Auf Ethereum finden sich noch immer mehr aktive Entwickler und viel mehr dApps. Außerdem verfügt es über ein größeres Handelsvolumen und eine höhere Marktkapitalisierung. Wenn es nach den Tradern geht, dann ist Ethereum noch immer die bessere Wahl. Wenn Sie jetzt in EOS oder Ethereum investieren wollen, dann melden Sie sich auf Bitvavo an!
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Ist EOS oder Ethereum technisch fortgeschrittener?
Auch wenn EOS technisch gesehen einige Vorteile zu bieten hat, kommt die Kryptowährung nicht an Ethereum ran. Ethereum zählt zu den größten Netzwerken in der Krypto-Szene. ETH ist führend im DeFi- und NFT-Markt, sodass Ethereum derzeit im Vergleich zu anderen Krypto-Projekten absolut führend ist, was sich auch in der Kursentwicklung 2021 widerspiegelt. Experten gehen davon aus, dass Ether in diesem Bull-Run die Marke von $10.000 einnehmen wird. Teilweise ist auch die Rede davon, dass ETH langfristig Bitcoin vom Thron stoßen wird.