- Die SEC hat Berufung gegen ein Teilurteil im Rechtsstreit mit Ripple eingelegt, worauf Ripple ebenfalls eine Gegenberufung erwägt, insbesondere bezüglich der institutionellen Verkäufe und einer verhängten Strafe von 125 Millionen US-Dollar.
- Stuart Alderoty, Chief Legal Officer von Ripple, kritisiert das Vorgehen der SEC als „vollständige Blamage“ und weist auf den Rücktritt von Gurbir Grewal, Direktor der SEC-Abteilung für Durchsetzungen, hin, wodurch zusätzliche Fragen zur Führung der SEC aufkommen.
- Der Kurs von XRP ist inzwischen um 14,81 % gefallen, jedoch zeigt das Interesse an einem neuen XRP-basierten ETF durch Bitwise, dass XRP trotz rechtlicher Herausforderungen ein potenziell bedeutender Kryptowährungsfonds bleiben könnte.
Kontroverse in der Ripple Rechtsstreitigkeit: SEC leitet Berufung gegen Urteil ein
In der laufenden rechtlichen Auseinandersetzung zwischen Ripple und der US-Börsenaufsicht SEC hat sich die Spannung weiter erhöht, nachdem die SEC offiziell Berufung gegen das Teilurteil eingelegt hat.
Ripple zieht nun ebenfalls eine Gegenberufung in Erwägung, die sich möglicherweise auf die Urteile von Richterin Analisa Torres zu institutionellen Verkäufen und eine im August verhängte Strafe von 125 Millionen US-Dollar konzentrieren könnte.
Die Krypto-Community hatte gespannt den 07. Oktober erwartet, da zu diesem Datum die Frist der SEC, Berufung einzulegen, endet. Gestern Abend wurde bekannt, dass die SEC 5 Tage vor Ablauf der Frist eine Berufungsanzeige einreichte, da Ripple „nicht registrierte Wertpapiere“ an institutionelle Anleger verkauft hatte.
Der Anwalt Jeremy Hogan hat bereits erste Gedanken zum Vorgehen der SEC geteilt:
- Die SEC macht einen Fehler, da die Berufung kein gutes Risiko-Ertrags-Verhältnis hat. Gewinnt die SEC, würde sie zwar mehr Geld von Ripple bekommen, aber die Fähigkeit der SEC, den Kryptomarkt zu regulieren, wäre praktisch zerstört.
- Es ist unwahrscheinlich, dass die SEC auf Berufungsebene gewinnt, da die Faktenlage zu Gunsten von Ripple ist.
- Selbst wenn die SEC gewinnen sollte, würde sich in Bezug auf XRP und seine Nutzung durch Ripple kaum etwas ändern – es wäre hauptsächlich eine Geldfrage.
- Die Berufung betrifft nicht die Feststellung, dass XRP kein Wertpapier ist. Dies bleibt unangefochten.
- Eine endgültige Entscheidung der Berufung wird erst Ende 2025 oder später erwartet.
Zusätzlich erwähnt Hogan, dass der Ausgang möglicherweise von einer neuen Führung bei der SEC abhängen könnte, falls es zu politischen Veränderungen (US-Wahl im November) in den USA kommt.
Die Darstellung von Jeremy Hogan macht deutlich, dass es bei dieser Aktion nicht darum geht, den Investor zu schützen. Auch das bestehende Urteil, dass XRP kein Wertpapier ist, bleibt bestehen. Es scheint, dass es tatsächlich nur darum geht, das finanzielle Strafmaß zu erhöhen.
Stellungnahme von Stuart Alderoty
Stuart Alderoty, der Chief Legal Officer von Ripple, äußerte auf X seine Frustration über das Vorgehen der SEC. In seinen Worten war die Klage der SEC eine „vollständige Blamage“ für die Kommission.
Dennoch, trotz der Vorwürfe der Fahrlässigkeit und Betrugs, die das Gericht zurückgewiesen hat, besteht die SEC darauf, den Rechtsstreit fortzusetzen. Alderoty bekräftigte, dass Ripple sich weiterhin verteidigen wird, nicht nur für sich selbst, sondern auch für die übrige Krypto-Community.
Er wies auch auf den Vorfall hin, bei dem Gurbir Grewal, der Direktor der SEC-Abteilung für Durchsetzungen, zurücktrat, was kurz vor der Berufung stattfand und zusätzliche Fragen zur Führung und Ausrichtung der SEC aufwarf.
Reaktion von Ripple CEO Brad Garlinghouse
Ripple CEO Brad Garlinghouse ließ seinerseits Verärgerung über die Entscheidung der SEC durchblicken und kritisierte, dass die Behörde weiterhin Steuergelder für diesen als aussichtslos betrachteten Kampf verschwende.
Garlinghouse unterstrich, dass durch diese Aktion nicht die Interessen der Investoren geschützt, sondern eher geschadet wurde, und bekräftigte, dass der Status von XRP als „nicht-finanzielles Sicherheitsinstrument“ im Zusammenhang mit programmatischen Verkäufen unverändert bleibe.
Auswirkungen auf den XRP-Kurs
Nach Bekanntgabe der Berufung durch die SEC hat der Preis von XRP deutlich nachgegeben. Aktuell ist der Preis um 14,81 % gefallen und liegt bei 0,5113 USD. Trotzdem sieht der Kryptowährungsanalyst CredibleCrypto, durch die jüngste Einreichung von Bitwise für einen XRP-basierten ETF, ein wachsendes Interesse am Asset. Dies könnte darauf hindeuten, dass XRP, trotz der rechtlichen Herausforderungen, möglicherweise der nächste große Kryptowährungsfonds nach Bitcoin und Ethereum werden könnte.
Da der Krypto-Markt allgemein derzeit unter Druck steht, hat die Nachricht, dass die SEC in Berufung geht, Schockwellen ausgelöst. Doch wenn man sich die Fakten betrachtet, wird schnell klar, dass die Klage keine Auswirkungen auf den rechtlichen Status von XRP als Asset hat.
War der extreme Ausverkauf beim XRP-Kurs etwa dazu da, um „schwache Hände“ aus dem Markt zu drängen? In den letzten 24 Stunden haben vermutlich vor allem Market-Maker von dieser abrupten Preisaktion profitiert.
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